Das Genossenschaftsforum

Beim Genossenschaftsforum dreht sich alles um die Genossenschaftsidee und deren Potential für das Bauen und Wohnen in der Stadt. Im flexibel nutzbaren cooperativ Werkraum machen wir Euch verschiedene Angebote – kommt vorbei!

ÜBER UNS

GENOSSENSCHAFTSFORUM e.V.

Das Genossenschaftsforum ist ein Zusammenschluss von Wohnungsgenossenschaften und weiteren Mitgliedern zu einem gemeinnützigen Verein, um die Potenziale von Genossenschaften für die Stadtentwicklung und die Gesellschaft aufzuzeigen und zu diskutieren. Als wissenschaftliche Einrichtung stellt es eine Brücke zwischen Theorie und Praxis der Wohnungsgenossenschaften dar.

Der Verein Genossenschaftsforum e.V. wurde 1993/94 von 12 Wohnungsgenossenschaften gegründet. Aktuell zählt er 52 Berliner und Potsdamer Wohnungsgenossenschaften sowie fördernde Institutionen und Privatpersonen zu seinen Mitgliedern, die über knapp 150.000 Wohnungen in Berlin und Potsdam verfügen und weit mehr als 250.000 Bewohnern ein sicheres Zuhause bieten.

Durch Diskussionsbeiträge, Publikationen und Veranstaltungen stärkt das Forum die öffentliche Wahrnehmung der besonderen Charakteristika und Chancen des genossenschaftlichen Wohnens. Es hat sich zum Ziel gesetzt, eine breite Öffentlichkeit und vor allem junge Menschen mit der Genossenschaftsidee in Kontakt zu bringen.

Zugleich fördert es die Vernetzung der Genossenschaften und setzt Impulse für die Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Idee. Unter der Maßgabe der Mitgliederförderung gilt es, in Wohnungsgenossenschaften bauliche und kulturelle Qualitäten mit ökonomischen Erfordernissen, aber auch sozialen Zielsetzungen in Einklang zu bringen. Das Forum beleuchtet mit seiner Arbeit die Herausforderungen dieser Aufgaben und verweist auf Erfahrungen, Einschätzungen und Lösungen aus der Geschichte und aktuellen Ansätzen. Mit spielerischen Ansätzen und einfacher Sprache versucht es, den Zugang zur Weltkulturerbe-Idee Genossenschaft zur eröffnen.

Die Aufgaben des Vereins sind in der Satzung geregelt.

GESCHÄFTSSTELLE

Die Geschäftsstelle befindet sich im cooperativ Werkraum. Dort arbeitet das Team mit Dr. Barbara König, Dr. Sebastian Mehling und Caroline Rosenthal

VORSTAND

Der vierköpfige ehrenamtliche Vorstand mit Andrea Zwingelberg, Ekkehard Curette und Henrike Hanke, unter Leitung von Karsten Ewert (Foto v.l. n. r.) trifft sich regelmäßig, um Vereinsangelegenheiten, anstehende Projekte und die weitere Entwicklung des Forums zu besprechen.

TEAM

Dr. Barbara König
Dipl. Ing. Arch., Soziologin

1996 Diplom in Architektur an der TU Karlsruhe, anschließendes einjähriges Studium im Urban Planning Program der Columbia University, NYC. 2003 Promotion in Stadt-Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1997-2004 div. wissenschaftliche Tätigkeiten und Forschungsarbeiten, u.a. Vorbereitung der »Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften« des Bundesbauministeriums, Genossenschaftsinstitut an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000 Aufsichtsrat, ab 2004 Vorstand der WBG »Bremer Höhe« eG. Seit 2016 zusätzlich Geschäftsführung des Genossenschaftsforum e.V.

Dr. Sebastian Mehling
Bildungsforscher

2007 MA International Affairs der George Washington University. Anschließend Mitarbeit im Institute for Communitarian Policy Studies und verschiedenen Forschungsprojekten, u.a. ENACT. 2019 Promotion an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaften zum Thema Bildungs- und Forschungskooperationen. Seit 2020 für das Genossenschaftsforum e.V. tätig.

Caroline Rosenthal
Bewegungsforscherin

2008 BA Liberal Arts an der Universität Utrecht, anschließendes Masterstudium vergleichende Politikwissenschaften an der ETH Zürich. Seit 2012 stadtpolitisches Engagement mit Schwerpunkt Liegenschaftspolitik in Berlin. 2016-2018 Mitarbeit beim Immovielien Konvent der Montag Stiftung Urbane Räume und Gründungsmitglied des Netzwerk Immovielien e.V. 2018-2020 Aufbau der Koordinierungsstelle des Netzwerk Immovielien. Seit 2020 Mitarbeiterin beim Genossenschaftsforum e.V.

UNSERE ENTSTEHUNG

Nach dem Tod von Prof. Dr. Klaus Novy im August 1991 drohte sein Archiv zur Geschichte der Wohnreform, das an der Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie aufgebaut worden war, zu verwaisen.

1993 begannen die Vorarbeiten von Berliner Wohnungsgenossenschaften sowie ehemaligen Mitarbeiterinnen von Prof. Novy, das einzigartige Archiv zu retten sowie das Themengebiet im Sinne eines Diskussionsforums über genossenschaftliche Ideen und Leitbilder zu erweitern.

Mit Aufstellung einer Satzung kam es am 21.10.1993 zur formalen Gründung des Genossenschaftsforums e.V. Nach dem Umzug der Akten aus der TU Berlin sowie Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Charlottenburg am 15.3.1994, konnte die feierliche Eröffnung des Genossenschaftsforums am 21.4.1994 begangen werden. Etliche Schriften und Denkansätze von Prof. Klaus Novy sind in die Arbeit des Forums eingeflossen und bestimmen seine Zielsetzungen noch heute.

Seit 2021 hat das Forum mit dem cooperativ Werkraum einen dauerhaften Arbeits- und Ausstellungsraum, der Besucher:innen einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Modells Wohnungsgenossenschaft bietet. Interaktive Ausstellungselemente veranschaulichen Menschen aller Generationen Begriffe wie Nachhaltigkeit, Solidarität und Gemeinschaft. Sofort wird klar, Genossenschaften stehen für sehr viel mehr als „nur“ günstiges Wohnen. In einem ehemaligen Ladengeschäft in der Eythstraße 32  – inmitten der denkmalgeschützten Lindenhof-Siedlung nahe Berlin Südkreuz – finden temporäre Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops, Führungen und vieles mehr statt.

ZUR PERSON KLAUS NOVY

Das Genossenschaftsforum beinhaltet ein »Archiv zur Geschichte der Wohnreformbewegung«, das von Prof. Klaus Novy an der TU Berlin aufgebaut wurde. Etliche seiner Schriften und Denkansätze sind in die Arbeit des Forums eingeflossen. Deshalb soll hier an seine Person erinnert werden.

 

„Klaus Novy war die fachliche Autorität, wenn es um den Genossenschaftsgedanken, das genossenschaftliche Bauen, um zeitgemäße Trägerformen im Wohnungsbau ging. … Weil er wusste, wovon er sprach und seine Zuhörer dadurch überzeugte, fand er gleichermaßen Gehör und Anerkennung bei den großen traditionsreichen Genossenschaften wie bei den neugegründeten gemeinschaftlichen Bau- und Wohnprojekten. Er erinnerte immer wieder daran, dass mit Sozialreform einst ein hoher baukultureller Anspruch verbunden war.” Stadtbauwelt 1991

Lebenslauf
Klaus Novy, geboren 1944 in Wien, gestorben 1991 in Seattle, USA

Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln, Promotion mit: »Strategien der Sozialisierung«, (Frankfurt/ New York 1978), Professor für Planungs- und Bauökonomie an der TU Berlin

Veröffentlichungen (Auswahl)
Zwischen Tradition und Innovation (mit B. v. Neumann-Cosel) 1992
Wohnreform in Berlin (mit B. v. Neumann-Cosel) 1991
Illustrierte Geschichte der Gemeinwirtschaft (mit M. Prinz) 1985
Lexikon des Sozialismus (Mitherausgeber) 1985
Anders Leben 1985
Genossenschafts-Bewegung 1983

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte
Alte und neue, alternative Träger- und Finanzierungsformen in der Wohnungswirtschaft, insbesondere genossenschaftliche Bau- und Lebensformen, weitere Schlagworte seiner Arbeit: Sozialer Wohnungsbau im europäischen Vergleich, Strategien zur Sicherung preiswerten Wohnraums, Behutsame Stadterneuerung und soziale Innovationen. Enge Kooperation mit Praktikern aus traditionellen und aktuellen wohnpolitischen Initiativen

Initiator und Mitgründer des Wohnbunds e.V. als Interessenverein wohnpolititischer Initiativen

Aufbau des Archivs zur »Geschichte der Wohnreformbewegung in Berlin«

NETZWERK

Aktuelles

Fotoausstellung „GEGENÜBER“ – Fotografie als Begegnungsraum

Wann: 7. Nov. – 20. Dez. 2024
Wo: Werkraum, Eythstr. 32, 12105 Berlin

Führung: Durch die Lindenhofsiedlung im Süden Schönebergs

Wann: Sa, 14. Dezember 13:00- 14:00 Uhr
Wo: Treffpunkt vor dem cooperativ Werkraum

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